Ein schroffes Vulkaneiland unter der Sonne mit einem Hauch von süß-schwerem Wein – Madeira. Die Insel wo es immer irgendwo regnet und wo immer irgendwo zugleich die Sonne scheint, und das gleich nebenan. Dort wo die übers Meer ziehenden Wolken nicht weiterkommen und auf steile bunte Klippen regnen, die bald grün besiedelt sind. Fünf Maracuja-Sorten und schwarzer Tiefseefisch. Felsen wie Nadelspitzen, Häuser wie Schwalbennester. An den Stränden die Blumentouristen und in den Bergen eine sich im Nebel ausbreitende Stille, durchbrochen von murmelnden Levada-Bächen und jähen Felssabgründen. Windumtost und sonnenverwöhnt. Wie ein Schottland, das neben Afrika gewandert ist. Madeira ist vor Tunneln löchrig wie ein Schweizer Käse, sei es für Autos oder für Wasser. Hier sind Abgrund, Schräglage und Steilheit zuhause. Lorbeerwälder mit alten verdrehten Bäumen, geheimnisvoll in Nebel Und Niesel gehüllt, vor Grün und Kraft strotzend – Kulisse für die alten Sagen, die sich hier täglich leise aufs Neue ereignen.