Der Name des Landes ist vielleicht etwas verwirrend, denn Montenegro, das sind keine schwarzen Berge in den italienischen Alpen, sondern eher grüne und schroffe im Balkan. Montenegro ist Wildnis im Taschenformat, Europa komprimiert und auf eine kleine Fläche gepackt. Es gibt nicht nur den südlichsten Fjord Europas zu bestaunen, auch die zweittiefste Schlucht der Welt nach dem Grand Canyon, der Tara Canyon, liegt hier. Mal fühlt man sich an Italien erinnert, mit dem sich Montenegro immerhin die Adria teilt, mal an die Türkei, mal an den Wilden Westen. Das Land ist durchweht von einem Hauch von Orient, es gibt orthodoxe Christen und ein osmanisches Erbe, Minarette, Kaffeehäuser, Balkan-Gastfreundlichkeit, viele Früchte, selbstgebrannten Schnaps und immer wieder Berge: schroff, steil, karstig, felsig, bis 2500m hoch. Montenegro ist ein Land der Tunnel und waghalsigen Straßen über steilen Abgründen. Damit aber auch ein Land voller atemberaubener Aussichten. Neben der Adria, wo lärmender Tourismus herrscht und die Strände dicht gepackt sind mit sonnenhungrigen Menschen, gibt es jede Menge glasklarer Seen und eiskalter Bergbäche, und auch einige der letzten Urwaldgebiete Europas.